Breitensport bindet Fachkräfte in der BOOMTOWN

Seit dem 1. Januar 2023 ist Sebastian Grothe Geschäftsführer des Stadtsportbund Cottbus e.V.. Der in Welzow aufgewachsene, frühere Boxer folgte in dieser Funktion auf Tobias Schick, heute Oberbürgermeister der Stadt Cottbus. Wir treffen den sportlichen Geschäftsführer in den Räumen des Stadtsportbundes, in direkter Nachbarschaft zu Sportzentrum und Olympiastützpunkt. Schon am Morgen herrscht geschäftiges Treiben in den Vereinsräumen. Sebastian Grothe entschuldigt sich für die Unordnung in seinem Büro – so kurz vor den Ostseesportspielen sei die Taktzahl einfach enorm. Bereits seit 2011 ist er im Stadtsportbund aktiv und gibt uns heute einen spannenden Einblick in die umfangreichen Themen. Warum Sport für ihn untrennbar zur BOOMTOWN gehört und was ihn in Cottbus zu Höchstleistungen antreibt, erfahren wir im persönlichen Gespräch.

Name: Sebastian Grothe

Geburtsjahr/-ort: 1982 in Spremberg

Berufliches Zuhause: Geschäftsführer beim Stadtsportbund Cottbus e.V.

Hobbies: Tennis, Fußball

Status: Hiergebliebener

Vom Boxer mit Olympia-Träumen zum Geschäftsführer des Stadtsportbundes – wie kann man sich so eine Laufbahn vorstellen?

Zum Boxen bin ich als Schüler durch eine Rauferei gekommen - die „gegnerische Mutter“ nahm mich mit zum Training, nachdem ich ihren Sohn besiegt hatte. Das Nationalkader war dann Endstation, nachdem mein Traum von Olympia an zwei gescheiterten Qualifikationen zerplatzte. Über den Olympiastützpunkt absolvierte ich eine Ausbildung zum Industriekaufmann bei der damaligen Vattenfall AG (heutige LEAG) – das war der entscheidende Wendepunkt für meine weitere Karriere. Parallel übernahm ich noch verschiedene organisatorische Aufgaben im Sport, u.a. im Vorstand des Boxvereins und als Vorsitzender der Cottbuser Sportjugend. Nachdem ich nicht übernommen wurde, folgte ein BWL-Studium an der BTU. Dank meines ehrenamtlichen Engagements in der Stadtsportjugend fasste ich direkt nach der Bachelorarbeit Fuß in der Sportförderung des Stadtsportbundes. Unter Tobias Schick nahm der Stadtsportbund Fahrt auf. Es wurden viele Projekte angestoßen und neue Mitarbeiter gebunden – und sehr gute Voraussetzungen für unsere heutige Arbeit geschaffen.

Der Stadtsportbund betreut derzeit über 140 Sportvereine mit fast 23.000 Aktiven – ein sportliches Programm! Welche Taktik hilft Ihnen dabei?  

Als ehemaliger Leistungssportler bin ich grundsätzlich mit einem guten Erfolgswillen ausgestattet. Das hilft mir, die Ziele nicht aus den Augen zu verlieren. In die zahlreichen Themen bin ich ansonsten hineingewachsen und hatte gute Mentoren an meiner Seite. Wichtig zu erwähnen ist dabei, dass mich ein fantastisches Team unterstützt und wir nur gemeinsam punkten können. Grundsätzlich verstehen wir uns vor allem als Katalysator, indem wir zur Selbstorganisation der Vereine beitragen. Wir schieben an, wir helfen und unterstützen, damit die eigentliche Vereinsarbeit harmonisch ablaufen kann.

…klingt nach langen Todo-Listen?!

Unsere Arbeit ist wichtig. Ich glaube fest, dass eine Stadt ohne gut organisierten Breitensport nicht lebenswert sein kann. Wenn wir Kinder & Jugendliche mit deren Eltern vor Ort fest integrieren und damit binden, erzeugen wir Synergieeffekte und zahlen auch auf die Fachkräftesicherung ein. Mit dieser Überzeugung lässt sich vieles bewegen.

In Ihrer Funktion verbringen Sie sicher nicht die meiste Zeit am Schreibtisch, sondern sind dort, wo der Schuh drückt. Neben den brennenden Themen – was bereitet Ihnen besondere Freude?

Meine zwei Herzensprojekte könnten gegensätzlicher kaum sein – und werden doch vereint von der ungefilterten Begeisterung, die Sport auslösen kann: die AOK Kita-Olympiade und das Seniorensportfest bereiten mir jeweils große Freude. Vom Spaß, den die Kleinsten haben, lasse ich mich gern anstecken. Das Seniorensportfest steht wetterseitig seit jeher unter einem guten Stern. Hier beindrucken mich immer wieder die Höchstleistungen trotz fortgeschrittenem Alter. Das Seniorensportfest findet am 6. Juni im Rahmen der Cottbuser Seniorenwoche statt.

Das nächste Mammutprojekt steht in den Startlöchern – der Stadtsportbund organisiert die dritten Ostseesportspiele vom 9. bis 11 Juni. Sind Sie zufrieden mit den Vorbereitungen?

Ja, die Ostseesportspiele sind unser Jahresprojekt – wobei nach den Spielen gleich vor den Spielen ist. Es ist auch unser Leuchtturm, der neben dem sportlichen Fokus darauf zielt, das Image der Stadt und des entstehenden Ostsees nach vorn zu bringen. Wir geben hier also besonders Gas. Aktuell bündelt das Projekt alle Kräfte beim Stadtsportbund. Dank der vielen Helfer aus den Vereinen und im Ehrenamt sind wir aber wirklich sehr gut aufgestellt und vorbereitet.

Wenn Sie nicht gerade die breitensportlichen Geschicke in Cottbus leiten, wo können Sie in Cottbus abschalten? Gibt es noch einen Geheimtipp, den Sie Cottbus-Interessierten verraten würden?

Der Branitzer Park ist meine langjährige Jogging-Heimat, hier kenne ich jeden Weg und jede Abkürzung. Dort ist es nie überlaufen, auch wenn er natürlich kein Geheimtipp ist. Aber, wenn man einmal dort ist, empfehle ich wärmstens die Pfannkuchen der Bäckerei Michelko in Branitz. Das sind einfach die leckersten!

Wir bedanken uns für das Gespräch.Das Interview führte Solveig Schaal.

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Wenn auch du wissen möchtest, wo sich in Cottbus sportlich etwas bewegt, informiere dich gern bei der Stadt: www.cottbus.de/sport

Hier geht es zur Webseite des Stadtsportbundes: https://www.stsb-cb.de

Das vielseitige Programm der Ostsee Sportspiele und alle Infos findest du hier: https://www.ostsee-sportspiele.de

Eine Stadt macht sich auf den Weg: Cottbus ist Mittelpunkt und Motor der Lausitz, Europas Modellregion für den dynamischen Wandel von der fossilen Ära hin zu Wissen, Technologie und neuer Energie.

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