Meine Wurzeln spüre ich nicht nur in Cottbus, sondern in der ganzen Lausitz

Name: Ludwig Domrös

Geburtsjahr/-ort: 1991 in Berlin

Berufliches Zuhause: Veranstaltungskaufmann im Scandale, Ehrenamt in der Club Kommission Cottbus (5-10 h pro Woche)

Hobbies: Gitarre spielen als Liedermacher & in der Band, Sport, Blue Moon Festival, Kino

Status: Zugezogener

Das Lausitz Festival und die Club Kommission Cottbus planen gemeinsam die Eröffnungsveranstaltung des diesjährigen Lausitz Festivals am 25. August in der ehemaligen Flugzeughalle Hangar 1 in Cottbus. Die Eröffnung gilt als eines der Highlights des Festivals. Das facettenreiche Programm reicht von Chorgesängen bis Technoklängen und bringt so musikalische Welten unter ein Dach. Das Lausitz Festival und die Club Kommission Cottbus kooperieren damit erstmals miteinander und möchten zukünftig enger zusammenarbeiten. Die Club Kommission Cottbus versteht sich als offene Plattform für verschiedenste Kulturschaffende aus Cottbus mit dem Ziel sich zu vernetzen, zu unterstützen und eine gemeinsame, geschlossene Stimme für Kultur-Anliegen nach außen bilden zu können.

Ludwig Domrös von der Club Kommission Cottbus freut sich mit Blick auf den 25. August besonders auf musikbegeisterte, nette Leute und die Chance, dass sich regionale und überregionale Gäste aus der Subkultur und Klassik mischen und gemeinsam feiern werden. Er ist Mitorganisator der Festivaleröffnung und scheint die Ruhe in Person, obwohl nur noch knapp drei Wochen vor dem Showdown liegen. Der groß gewachsene Hobbymusiker versinnbildlicht Subkultur in seiner spannenden Erscheinung und fokussiert sein Engagement darauf, Cottbus kulturell zu verschönern. Wie genau sich das Bestehen des Subkultur-Netzwerkes seit 2020 auf die Cottbuser Kulturszene auswirkt, wie es zu der Zusammenarbeit mit dem Lausitz Festival kam und wo seine persönliche Erholungsoase liegt, verrät uns Ludwig Domrös im Interview.

Woher rühren deine Begeisterung für Cottbus und dein weitreichendes Engagement für die lokale Kulturszene, als gebürtiger Berliner?

Zuerst einmal spüre ich meine Wurzeln nicht nur in Cottbus, sondern in der ganzen Lausitz. Meine Kindheit verbrachte ich in Lieberose und zog erst mit dem Wechsel aufs Gymnasium nach Cottbus. Schon nach dem Abitur musste ich zu meinem Bedauern feststellen, dass die Stadt arg mit Wegzug zu kämpfen hatte. Generell ist fast die Hälfte meines Jahrgangs weggezogen, dem wollte ich etwas entgegensetzen.

Woher würdest du sagen, kommt dieser eigene Antrieb?

Ich denke schon, dass mich die Erziehung und die Vorbilder meiner Eltern geprägt haben. Meine Herkunft würde ich als „gebildete Arbeiterschicht“ beschreiben. Musik begleitete mich durch meine Mutter als Kirchenmusikerin. Auch mein Vater macht Musik, Blues und Rock’n’ Roll.

Als Gegengewicht zu dem vielen Gemecker mancher Lausitzer, will ich meine Energie in anderer Richtung nutzen und etwas verbessern oder Neues schaffen. Das kann man in Cottbus besonders gut, finde ich. In der Region passiert unglaublich viel, was teilweise noch versteckt und nicht überlaufen ist.

Bestes Beispiel ist die spannende Zusammenarbeit der Club Komission als Sprachrohr der Subkultur mit dem eher feingeistigen Lausitz Festival für die Eröffnungsaktion am 25.8. Wie kam es denn dazu?

Auf Einladung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg Ende 2022 nahmen wir an einer gemeinsamen Sitzung teil, um den Wert des Lausitz Festivals zu eruieren. Wir, also die Club Kommission Cottbus, wurden dort als Brandenburger Kulturstimme geschätzt – so eine Kommission gibt es so nicht nochmal in Brandenburg. In dieser Ausschusssitzung konnten wir uns vernetzen und unsere Ideen einbringen. Dabei wurde klar, dass wir uns im Rahmen des Festivals einbringen wollen. Darauf lud uns das Lausitz Festival ein, die Eröffnungsveranstaltung zu organisieren.

Welche Arbeiten kamen damit auf dich zu? Was steht aktuell auf deiner Todo-Liste?

Erstmal mussten wir uns einen Überblick über das Festival erarbeiten. „Hereinforderung“ ist ja das diesjährige Festivalmotto. Das Thema der Eröffnung ist die Auseinandersetzung mit dem Anspruch an die eigene Welt und die Realität. Das Ganze setzen wir um mittels des entsprechenden Kontrastes der Künstler. Wir hoffen dadurch die Zielgruppe des Festivals zu erweitern, also die Hörer von Klassik und Techno gleichermaßen anzusprechen. Ich glaube fest, dass es aus beiden Richtungen nicht wenige Fans für das Gesamtkonzept geben wird. Auf jeden Fall ist es ein spannendes Projekt und für uns alle Neuland. Eine besondere Herausforderung haben wir aktuell noch. Wir kümmern uns auch um das Catering am Veranstaltungstag.

Die Location der Eröffnung ist ja auch sehr speziell. Konntest du an der Auswahl mitwirken?

Nein, der Ort stand schon fest. Ich finde das Ambiente im Hangar ist schön rau und passt gut zu beiden Genres.

Lass uns noch einmal auf die Club Kommission zurückkommen. Was ist das Besondere an diesem Netzwerk und was konntet ihr bisher konkret erreichen?

Es gibt nicht allzu viele Vorreiter, so dass im Jahr 2020 wirklich der ganz konkrete lokale Bedarf dazu beigetragen hat, eine gemeinsame Plattform für die Cottbuser Subkultur zu schaffen. Seitdem hat sich die Wahrnehmung von uns Kulturschaffenden verbessert, wir bekamen mehr Mitspracherecht und Aufmerksamkeit verbunden mit Wertschätzung seitens der Verwaltung. Damit einher gehen auch schnellere Zugänge zur landesweiten politischen Ebene, hinsichtlich Fördertöpfen, aber auch was den Informationsfluss betrifft.

Ein konkretes Ergebnis ist die derzeitige Konzeption eines Nachtmanagements, für die Bereiche, die das Kulturreferat allein nicht abdecken kann. Wir sehen es als großen Erfolg, dass wir aktuell an der Konzeption dieser Stelle mit Arbeitsgruppen, dem Ordnungsamt, der Stadtverwaltung und Kulturschaffenden arbeiten. Auch hat sich durch das Netzwerk die Bekanntheit der Akteure untereinander vertieft. Wo es vorher eher Inseln gab, herrscht heute ein reger Austausch der Kulturschaffenden.

Ich würde behaupten, ohne diese Vorleistung der Club Kommission wären wir nicht so stark wahrgenommen worden und heute vermutlich kein Partner vom Lausitz Festival.

Würdest du sagen, das ist eine Besonderheit der Cottbuser Kulturszene?

In Chemnitz gibt es ein ähnliches Netzwerk, ansonsten kenne ich kaum solche Initiativen in vergleichbaren Mittelstädten Deutschlands. Vorbild für den Namen war zwar die Berliner Clubkommission, aber die konkrete Bedeutung für unsere Stadt haben wir individuell für uns formuliert. Bei einzelnen Fragestellungen schauen wir schon, was andere so machen. Für das Nachtmanagement haben wir Richtung Leipzig und Dresden gefragt, wie es dort gehandhabt wird und gute Impulse bekommen. Über den Tellerrand schauen lohnt sich eben auch hier.

Wo wir gerade bei den Besonderheiten der Stadt sind – welches ist dein Lieblingsort in der Boomtown und was wäre dein Tipp für Ankommende?

Natürlich muss ich in eigener Sache unsere neue Kulturkantine im Bunten Bahnhof erwähnen: Das „Primatropa“ hat seit August immer Montags bis Donnerstags von 11 bis 14 Uhr geöffnet. Meine persönliche Erholungsoase ist das Strombad mit dem Chekov. Hier findet man eine der seltenen echten Badestellen an der Spree. Am Ende des Tages mag ich sehr, im Bellessa Essen zu gehen.

Wir bedanken uns für das Gespräch. Das Interview führte Solveig Schaal.

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Am Freitag, 25. August, wird das Lausitz Festival um 19:30 Uhr im Cottbuser Hanger 1 eröffnet. Zum Programm gehören das Musiktheater: »Eröffnungsaktion Verdi – Zimmermann«. Im Anschluss spielt DJ Hell in Kooperation mit der Club Kommission Cottbus.

Infos zur Eröffnungsaktion und eine Übersicht zum Lausitz Festival erhältst du hier: www.Lausitz-Festival.eu.

Hier geht es zur Webseite der Club Kommission Cottbus: https://clubkommissioncottbus.de/

Eine Stadt macht sich auf den Weg: Cottbus ist Mittelpunkt und Motor der Lausitz, Europas Modellregion für den dynamischen Wandel von der fossilen Ära hin zu Wissen, Technologie und neuer Energie.

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