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Es geht hier um eine nachhaltige Zukunft, die wir mitgestalten können.

Name: Florian Franke

Geburtsjahr, -ort: 1988 | Lübben

Berufliches Zuhause: Teamleiter am Institut für Elektrifizierte Luftfahrtantriebe des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR)

Hobbies: Paddeln, Fahrrad, Klettern/Bouldern

Status: Rückkehrer

Florian Franke fühlt sich wohl in seiner Lausitzer Heimat. Er vermittelt Ausgeglichenheit bei allen Herausforderungen im Leben eines jungen Familienvaters – Job, Familie, Alltag scheinen problemlos vereinbar. In der zeitweisen Wahlheimat Dresden wäre das nicht denkbar gewesen. Was ihn vor allem zur Rückkehr bewogen hat und wie wichtig dabei eine nachhaltige Aufgabe, moderne Arbeitsbedingungen und Selbstverwirklichung sind, erfahren wir im Gespräch mit dem DLR-Wissenschaftler. Warum sein Forschungsgegenstand zwar wichtig für uns alle ist, aber noch am Anfang steht, verrät uns Florian Franke ebenso, wie seinen Lieblingsort in der Boomtown Cottbus.

Herr Franke, was war zuerst da: der Rückkehr-Wille oder das unschlagbare Job-Angebot?

Tatsächlich der Rückkehrwille, auf das Jobangebot musste ich etwas warten. Bevor wir (meine Frau und meine zwei Töchter) wieder in die Heimat zurückkehrten, lebten wir 13 Jahre in Dresden. In der Lokalzeitung erfuhr ich von der Ansiedelung des neuen DLR-Instituts. Zu dieser Zeit waren aber noch keine Stellen ausgeschrieben. So etwa ein Jahr vor unserem anvisierten Umzugstermin habe ich dann angefangen, Bewerbungen zu schreiben. Kurz darauf erschien die Ausschreibung und im November 2021 begann ich den Job beim DLR. Die ersten Monate arbeitete ich noch remote aus Dresden, was Corona-bedingt notwendig war. Insgesamt waren es komplette vier Monate, dich ich anfangs hauptsächlich von Dresden aus tätig war. Im März 2022 klappte dann der Umzug.

Warum sind Sie weggezogen und wodurch kam die Sehnsucht nach der Heimat auf?

Meine jetzige Frau und ich lernten uns zu Abiturzeiten in Lübbenau kennen. Damals war ich in der 11., sie in der 9. Klasse. Ich bin nach Schule und Zivildienst für das Maschinenbau-Studium mit Vertiefungsrichtung Luft- und Raumfahrttechnik nach Dresden gewechselt, sie folgte ein Jahr später. Wir haben uns dort sehr wohl gefühlt, eine Familie gegründet und sind dann durch Corona-bedingte Kitaschließung an unsere Grenzen gekommen. Ohne familiäre Unterstützung wollten wir nicht weitermachen. Es war klar, wir treten den „Rückzug“ an, bevor unsere große Tochter in die Schule kommt. Dass diese Entscheidung goldrichtig war, erleben wir nahezu jeden Tag: Die Kinder müssen nicht mit der Straßenbahn zur Schule fahren, Nachbarn versorgen bei Bedarf mit Hausaufgaben, ich kann in der Freizeit Paddeln und die Kinder freuen sich über häufigen Kontakt zu den Großeltern. Das hätte es in Dresden nicht gegeben.

Wieso fiel die Entscheidung auf das DLR und was bedeutet Ihnen die Tätigkeit bei einem der größten Cottbuser Strukturwandeltreiber?

Nach dem Studium wollte ich unbedingt in die Industrie gehen. Insgesamt sieben Jahre arbeitete ich in Dresden bei Thyssen-Krupp und bin erst in Cottbus wieder in die Forschung zurückgekehrt. Als Teamleiter in der Gruppe „Energiespeicher und Wasserstofftechnologien für Luftfahrtanwendungen“ forschen mein Team und ich an Batterien für die elektrifizierte Luftfahrt. Dabei haben wir die Packs, also den Zusammenschluss von Batteriezellen mit Subsystemen zur Steuerung und Temperierung, und ihre Integration ins Flugzeug im Fokus. Wir schauen außerdem auf die Sicherheit, denn ein unkontrollierter Brand beim Flug muss vollständig verhindert werden, weil man das Flugzeug nicht so einfach verlassen kann, wie beispielsweise ein brennendes Auto. Das ist die große Herausforderung für Batteriepacks im Flugzeug. Gleichzeitig sind die Anforderungen hinsichtlich geringer Masse und kompakten Bauraums höher. Ein Pack im Flieger muss im Vergleich zum PKW deutlich leichter sein.

Das klingt nach zukunftsweisenden Themen. Wie würden Sie aktuell den Erfolgsstand bewerten?

Wir stehen noch am Anfang. Leichtflugzeuge und Drohnen fliegen zwar schon batteriebetrieben, für den Massenmarkt in Form von Verkehrsflugzeugen gibt es allerdings noch keine ausreichende Lösung, auch weil die Entwicklungszyklen in der Luftfahrt recht lang sind. Größere batteriebetriebene Flugzeuge mit mehr Reichweite werden hier wohl erst in 10-15 Jahren fliegen.

Wie sieht Ihre Zukunft beim DLR aus?

Neben der spannenden Forschungsarbeit zu Batterien promoviere ich zur Rückgewinnung von gasförmigen Verlusten aus Flüssigwasserstoffspeichern. Flüssigwasserstoffe sind als kompakteste und leichteste Variante der Wasserstoffspeicherung zwar schon im Einsatz,, aber durch die extrem niedrigen Temperaturen muss entsprechend viel Energie aufgewendet werden und es kommt zu gasförmigen Verlusten, da Wasserstoff bereits bei – 253 °C verdampft, also zu kochen beginnt. Meine Idee beschreibt die Entwicklung eines speziellen Reaktors zur Rückgewinnung dieser Wasserstoffverluste. Eine solche Effizienzsteigerung der Wasserstoffprozesskette könnte erheblich zur Umstellung auf diesen umweltfreundlichen Energieträger der Zukunft beitragen. Zuvor muss allerdings noch die Machbarkeit einer solchen Lösung durch unsere Forschung demonstriert werden. Ich freue mich zudem über den Aufbau unserer Testinfrastruktur in der HepCo-Versuchshalle  auf dem ehemaligen Flughafengelände – dort soll das DLR perspektivisch Teil des Lausitz Science Parks werden.

Was macht das DLR als Arbeitgeber für Sie besonders attraktiv?

Es geht hier um eine nachhaltige Zukunft, die wir durch unsere Forschungsarbeit mitgestalten können. Das DLR steht außerdem für Familienfreundlichkeit, flexible Arbeitszeitmodelle und gute Home Office-Möglichkeiten. Ich selbst arbeite seit einem Jahr in Teilzeit, meine Frau dafür voll. Das wäre bei meinem vorherigen Arbeitgeber so nicht möglich gewesen. Es gibt gute Karrieremöglichkeiten, ich wurde erst kürzlich Teamleiter. Dabei unterstützt auch ein breites Angebot zur Weiterbildung und -entwicklung. Hervorzuheben ist außerdem der intensive kollegiale Austausch sowohl am Institut in Cottbus als auch mit den zahlreichen DLR-Instituten deutschlandweit.

Zu guter Letzt: Welchen Ihrer Lieblingsorte sollten neue Cottbuser*innen unbedingt kennenlernen?

Ich bin wirklich gern im Klunker, der Cottbuser Boulderhalle, komme aktuell nur nicht so häufig dazu. Als Familie besuchen wir gern die verschiedenen hochkarätigen Sportveranstaltungen in der Lausitz Arena, wie die Deutsche Meisterschaft im Jazz- und Modern Dance oder den bevorstehenden Trampolinweltcup.

Wir bedanken uns für das Gespräch. Das Interview führte Solveig Schaal.

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Die beiden in Cottbus ansässigen DLR-Institute stellen sich mit ihren Projekten und Jobperspektiven beim Job Day am Ostersamstag vor. Komm zwischen 10-15 Uhr im Cottbuser Startblock B2 vorbei und sicher dir deine Karriere in der Boomtown Cottbus. Wir unterstützen dein Ankommen mit Tipps zu Wohnen, Kita & Leben – direkt beim Job Day oder in deinem persönlichen Beratungsgespräch!

 

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Isabell Poneß
Isabell Poneß
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