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Heute Fachkräfte formen für den Energie-Boom von morgen

Die ehemalige Bergbauregion rund um die Boomtown Cottbus steht mit der Energiewende vor einem fundamentalen Wandel. Der Qualifizierungsverbund QLEE sorgt mit gezielter Weiterbildung dafür, dass ansässige Unternehmen und Fachkräfte diesen Wandel aktiv mitgestalten können. Profitieren sollen die Menschen in der Lausitz. Heute lernen wir Martin Heusler, einen der Initiatoren dieses Verbundes kennen. Der groß gewachsene Mittdreißiger verantwortet den Bereich Weiterbildungen bei der LEAG, einem der Top-5-Stromproduzenten Deutschlands.

Name: Martin Heusler

Geburtsjahr/-ort: 1985 in Altdöbern

Berufliches Zuhause: LEAG (Leiter Weiterbildung)

Hobbies: Badminton, Triathlon, Kitesurfen, Snowboarden

Status: Rückkehrer

Herr Heusler, wofür genau steht denn QLEE und wie helfen Sie der Boomtown-Region in der Energiewende?

Zuerst einmal verstehen wir uns als Informationsgeber zu erneuerbaren Energien und den verschiedenen Technologien. QLEE entwickelt Möglichkeiten zur Qualifizierung im Bereich neuer Technologien, wie der Strom- und Wärmeerzeugung, der Übertragung und Speicherung von Energie und vielem mehr, für Unternehmen und Beschäftigte in der Lausitz. Initiatoren sind das Unternehmen LEAG, das Institut für betriebliche Bildungsforschung (IBBF) und der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE). Gemeinsam mit den Verbundpartnern bilden sie den Qualifizierungsverbund in der Lausitz für Erneuerbare Energien. Das Projekt orientiert sich an den veränderten Bedarfen der regionalen Wirtschaft im Strukturwandel und trägt zur Fachkräfteentwicklung und -bindung in der Lausitz bei. Insgesamt haben wir bisher zehn Unternehmen als Verbundpartner gewinnen können, die sich diesen Themen verschrieben haben. Es dürfen gern mehr werden, die Mitgliedschaft ist kostenfrei.

Mit welchen konkreten Mitteln wollen Sie diese Bedarfe abfedern?

Wir arbeiten tatsächlich sehr praktisch und wirken an der Basis. Unser Angebot umfasst Weiterbildungen, Veranstaltungen und Webinare um den Qualifizierungsbedarf rund um Erneuerbare Energien zu decken. Passend zu den aktuellen Entwicklungen wird QLEE auch eine Wärmepumpen-Theorieeinheit anbieten.

In Zusammenarbeit mit unserem QLEE-Partner, dem Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE), führen wir vom 7. bis 11. August unsere erste Zukunftsakademie mit 50 Teilnehmenden in Lübbenau durch. Die Akademie richtet sich insbesondere an junge Menschen zwischen 18 und 27 Jahren aus den Einzugsgebieten der Lausitz. Angemeldet haben sich Berufseinsteiger, Studierende und Auszubildende aus Dresden, Leipzig, Berlin, aber auch sechs Cottbuser und ein Student aus Köln sind dabei. Unter dem Dach der Zukunftsakademie vermitteln wir Basiswissen rund um die Energiewende, wollen gemeinsam mit den Verbundpartnern für die konkreten Berufsfelder begeistern und zeigen mittels Exkursionen wie lebenswert Cottbus und die Lausitz sind.  

Hat die lebenswerte Heimat auch dafür gesorgt, dass Sie zurückgekehrt sind?

Eigentlich war ich nie so ganz weg. Grund dafür war die Liebe. Kurz bevor ich mich für ein Studium bei der Bundeswehr nach München verabschieden wollte, traf ich meine heutige Frau. Ihretwegen bin ich dann fast jedes Wochenende nach Krieschow gependelt. Der Aufwand hat sich gelohnt – wir sind glücklich verheiratet, haben drei Kinder und fühlen uns fest mit der Heimat verwurzelt.

Von der Bundeswehr zum einstigen Bergbau – wie kam es zu diesem persönlichen Wandel?

In meiner 12-jährigen Bundeswehrzeit war ich viel unterwegs, das konnte nicht ewig so weitergehen. Ich hatte in München Informatik studiert und brachte gute Führungsqualitäten mit. So fasste ich 2017 leicht Fuß in der Umbruchzeit von Vattenfall zur LEAG. Damals war ich beteiligt am Aufbau des neuen Rechenzentrums und verantwortete den Aufwuchs der IT-Mitarbeiter auf das Vierfache. 2020 berief mich die LEAG nach Lübbenau und ich durfte QLEE aus den Kinderschuhen helfen, angefangen beim Förderantrag.

Zurück zu Ihrer Heimatverbundenheit – was bedeutet die Boomtown-Region für Sie?

Heimat ist für mich nicht nur das Zentrum der Familie, sondern auch meine „Spielwiese“. Ich engagiere mich vielfältig ehrenamtlich, unter anderem im Jugend- und Traditionsverein Krieschow und als Reservist im Kreisverbindungskommando Cottbus. Hier agiere ich mit dem Dienstgrad „Oberstleutnant der Reserve“. So ein Kommando hat jeder Landkreis bzw. jede kreisfreie Stadt, insgesamt gibt es 412 davon in ganz Deutschland.

Was genau sind dabei Ihre Aufgaben?

Wir sichern die zivilmilitärische Zusammenarbeit im Krisenfall, z.B. bei Pandemien, Hochwasser, Blackout oder Cyberangriffen. Dazu bin ich als militärischer Berater für den Oberbürgermeister Mitglied im Cottbuser Verwaltungsstab für Krisen. Wenn der Anruf kommt, muss ich alles stehen und liegen lassen und zeitnah zur Besprechung erscheinen. Dann arbeiten wir nach dem Prinzip der Subsidiarität – ich darf erst agieren, wenn alle anderen Mittel ausgeschöpft sind. Zuerst helfen die Zivilgesellschaften, dann freiwillige Helfer und erst wenn deren Kräfte am Ende sind, kann ich Soldaten anfordern. Zuletzt habe ich in Coronazeiten Telefonsoldaten und Helfer für Impfzentren organisiert.

Weil es diese Woche Thema ist: ein neuer See wie der Cottbuser Ostsee vor der Haustür birgt übrigens auch neue Gefahren. Diese erörtern wir im Rahmen einer Gefahrenabwägung. Es werden Bedarfe ermittelt und ein Konzept erstellt. Beispielsweise, ob die ansässige Feuerwehr künftig einen Hubschrauber benötigt. Diese Empfehlung findet dann Berücksichtigung im Haushaltsplan der Stadt Cottbus.

Neben dem immer sehenswerten Fortschritten am entstehenden Cottbuser Ostsee - verraten Sie uns abschließend Ihren Lieblingsort in Cottbus?

Cottbus geht für mich vor allem durch den Magen. Mit meiner Frau genießen wir wahnsinnig gern das ausgewogene Angebot im Bistro des Bioladens Schömmel oder lassen uns Sushi auf dem Altmarkt schmecken. Mit den Kindern steuern wir oft und gern das Pipapo an – dafür habe ich in meiner Freizeit sogar die Webseite gebaut.

Wir bedanken uns für das Gespräch.Das Interview führte Solveig Schaal.

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Hier geht es zur Unternehmensseite: https://www.leag.de

Weiterbildungsangebote aus dem QLEE-Verbund gibt es hier im Überblick: https://verbund.qlee.eu/offer/index

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Der BOOMTOWN-Talentepool sorgt für dein persönliches Match mit passenden Jobs der Cottbuser Stellenanzeigen. Die Registrierung ist kostenfrei – und wir unterstützen dich! Schick uns einfach eine Nachricht per Kontaktformular und wir melden uns umgehend. Dann machen wir einen persönlichen Termin als Video- oder Telefonkonferenz oder persönlich in Cottbus und erfassen die relevanten Daten, deine persönlichen Wünsche und beantworten auch gleich alle Fragen zur BOOMTOWN, zu Jobs und auch den weichen Standortfaktoren von der Kita bis zur Lieblingskneipe. Neben unseren Beratern der Netzwerkinitiative Sehnsucht Cottbus sucht auch die Technik von BOOMTOWN automatisch für dich und hält dich auf dem Laufenden. Bei jedem Match erhältst du eine Nachricht mit direktem Link zum passenden Job. So kannst du jede Chance im Lausitzer Aufbruch nutzen. Schicke uns jetzt eine E-Mail mit deinen Kontaktdaten und einen Terminwunsch an unser Team vom Netzwerk Sehnsucht Cottbus.

Isabell Poneß
Isabell Poneß
Referentin Fachkräfteservice

Tel: +49 (0)355-729 913-17
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