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Eine Universität für Bäume

Branitz startet Deutschlands größtes Modellprojekt zum Erhalt historischer Gärten im Klimawandel.

Baumschulen findet man überall, doch eine „Hochschule“ für Bäume gibt es nur in der BOOMTOWN COTTBUS. Ihr Gründungsvater war der große Gartenkünstler Fürst Hermann von Pückler-Muskau. Ab dem Jahr 1846 versammelte und pflegte der „grüne Fürst“ in der Baumuniversität ausgewachsene Bäume, die er nicht selten aus dem weiteren Umland in den Branitzer Park transportieren ließ. Die Baumuniversität erlaubte es Pückler, den Park im Zeitraffer zu gestalten, denn er musste nicht erst jahrzehntelang darauf warten, dass Jungbäume heranwachsen. Innovative Pflanzwagen, die „Baummaschinen“, ermöglichten es ihm, selbst stattliche Bäume an die gewünschten Orte zu bringen und dort einzupflanzen, sodass er sein Opus Magnus noch zu Lebzeiten in nahezu vollendeter Form genießen konnte.

Auch heute, 176 Jahre später, beeindruckt der Pücklersche Park. Doch wie so viele historische Gärten leidet auch das landschaftsgärtnerische Meisterwerk in Branitz unter dem Klimawandel. Vor allem die heißen Dürresommer setzen dem Baumbestand massiv zu.

Daher beginnt ab sofort eine neue Ära für die Branitzer Baumuniversität

Am 21. Oktober waren Klara Geywitz, Bundesministerin für Stadtentwicklung und Bauen, und Brandenburgs Kulturministerin Dr. Manja Schüle zu Gast in Branitz und setzten den Start für die „Neue Branitzer Baumuniversität“, die im denkmalgeschützten Außenpark bis 2024 entstehen soll. Mit Bundesgeldern in Höhe von 5 Millionen Euro und Eigenmitteln der Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz in Höhe von über einer halben Million ist die Baumuniversität das größte Modellvorhaben der Bundesregierung für den Erhalt historischer Gärten im Klimawandel. Sie ist als moderne Klimabaumschule mit Plantagen, Lehrgärten und Forschungsräumen konzipiert. Hier soll beispielsweise erforscht werden, mit welchen Baumarten, -sorten und -kreuzungen kränkelnde Exemplare aus dem historischen Bestand sinnvoll ersetzt werden können. Denn immer mehr heimische Bäume, wie die Stieleichen, halten den veränderten klimatischen Bedingungen nicht mehr stand. Daher gilt es jetzt, klimaangepasste Bäume zu finden, die in Größe, Blattform und Habitus ihren Vorgängern stark ähneln, damit das ursprüngliche Erscheinungsbild der Parks bestmöglich erhalten bleibt. Die Forschungsergebnisse und Erfahrungen aus Branitz sollen dann weiteren historischen Parks in Brandenburg, Deutschland und ganz Mitteleuropa zugutekommen.

Die Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz ist für dieses Vorhaben denkbar gut aufgestellt, da sie das Thema Klimaanpassung schon seit 2018 intensiv beforscht und bislang als einzige deutsche Schlösserverwaltung eine eigene Baumschule hat.

Quelle: Pressemitteilung der Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz

Dr. Manja Schüle, Dr. Stefan Körner, Christoph Haase, Karola Weber und Klara Geywitz (v.l.n.r.) gießen den Jungbaum einer Esskastanie, die in der Branitzer Baumuniversität vermehrt und aufgezogen wurde.
(c) SFPM/ Catrin Winn-Janetz

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Isabell Poneß
Isabell Poneß
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