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Cottbus hat sich in den letzten Jahren herausgeputzt!

Name: Felix Naglatzki

Geburtsjahr, -ort: 1989 | Cottbus

Berufliches Zuhause: Musiker (Trompete, Schlagzeug & Tuba)

Hobbies: Sport als Ausgleich zur Musik

Status: Rückkehrer

Von Armstrong über Brönner bis Zwingmann, von Jazz bis Volksmusik – die Vorstellungen von Trompetenmusik gehen weit auseinander. Beim Spielen des Instrumentes eint der gerade Rücken, die entspannten Schultern und die abgespreizten Ellenbogen, erhaben und sportlich, der Ton stolz und durchdringend. Felix Naglatzki ist Berufsmusiker und spielt unter anderem Trompete im Blasorchester Cottbus. Das macht er in seiner Freizeit, denn hauptberuflich ist er als Musiklehrer unterwegs. Der 35-Jährige gibt uns einen Einblick in sein Leben als Musiker und Pädagoge, seinen Berufsweg und die Mitwirkung im Blasorchester Cottbus. In unserem Gespräch verrät er seine Lieblingsstücke und seinen Lieblingsort in der Boomtown Cottbus.

Ein Orchester besteht aus bis zu 30 verschiedenen Musikinstrumenten. Wieso fiel deine Wahl auf die Trompete?

Im Alter von neun Jahren habe ich mit der Trompete angefangen. Ich war damals auf einer Orchesterreise mit meinem Vater und das hat mich musikalisch wirklich geflasht. Die Trompete hat mir am besten gefallen. Erst einige Zeit später sind dann auch mein Fleiß und Ehrgeiz geweckt worden.

Wie und warum bist du Profimusiker geworden?

Erst relativ spät, so 2012/13. Ich war gerade Zeitsoldat im Stabsmusikkorps der Bundeswehr – das ist ein Protokollorchester für Staatsempfänge. Da habe ich für mich entschieden, professionell Musik machen zu wollen. Eigentlich wollte ich über die Bundeswehr Musik studieren, das hat aber leider nicht geklappt. Also entschied ich mich in Cottbus für den Instrumental-Pädagogik-Studiengang. 2022 schloss ich das Studium ab. Während meiner Studienzeit habe ich schon an verschiedenen Stellen gearbeitet, unter anderem in Guben. Mittlerweile arbeite ich lausitzweit, zwei volle Tage in Guben, außerdem in Eisenhüttenstadt und Peitz. Ich unterrichte größtenteils Jugendliche und ein paar wenige Erwachsene. Ich bin zwar viel unterwegs, habe meine Basis aber in Cottbus.

Was bereitet dir am meisten Freude an deinem Beruf?

Mein Hauptaufgabenfeld ist die Betreuung von Bläserklassen. Das ist ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördertes Projekt. Die Kids können sich in der 4./5. Klasse entscheiden, ob sie am regulären Musikunterricht teilnehmen oder in spezielle Musikklassen gehen wollen. Da lernen sie für zwei Jahre ein Orchesterinstrument zu spielen. Die Klasse bildet ein Orchester, d.h. sie lernen nicht nur Theorie, sondern wenden die Noten gleich an. Das kostenfreie Angebot gibt es leider nur an ausgewählten Grundschulen. Ich betreue insgesamt acht Klassen, also acht kleine Orchester.

Das klingt herausfordernd, zumal viele Instrumente erst nach einer gewissen Zeit gut klingen?!

Ja, da muss ich immer gut ausgeschlafen und fit sein! Andere Kollegen finden zwei Klassen schon herausfordernd. Ich bin da mit Leidenschaft dabei.

War das schon immer Teil deines Berufswunsches?

Ursprünglich wollte ich nie etwas mit Menschen machen (lacht), später dann professionell im Orchester spielen. Im Nachhinein muss ich aber sagen, dass es gerade die Arbeit mit Kindern ist, für die ich morgens gern aufstehe. Sie geben einem einfach das ehrlichste Feedback. Das schätze ich besonders.

Woher bist du nach Cottbus zurückgekehrt?

Ich habe meinen Pflichtwehrdienst in Berlin absolviert und bin insgesamt 10 Jahre in Berlin gewesen. Während der Musterung entdeckte ich, dass man statt an die Waffe auch zum Militärmusikdienst kann und fand das sofort passend. Berlin war für mich mit Mitte Zwanzig super passend, hat viel geboten und ich habe die Zeit genossen. Heute schätze ich die überschaubare Größe von Cottbus, das musikalische Netzwerk und die Familienanbindung.

Wie kamst du zum Blasorchester Cottbus, das in diesem Jahr 60. Jubiläum feiert?

Schon 2001 bin ich durch meinen Vater, einen ambitionierten Hobbymusiker, im Blasorchester Cottbus eingestiegen. Zuerst als Schlagzeuger, dann passte die Trompete besser. In meiner Freizeit spiele ich jeweils sehr Unterschiedliches im Blasorchester sowie im noch jungen Open Symphonic Orchestra, das füllt die kleine Lücke zu meinem ursprünglichen Berufswunsch ganz gut.

Was macht das Blasorchester Cottbus für dich aus?

Wir sind rund 30 aktive Mitglieder – sowohl Neulinge als auch Profis, von 16 bis Mitte 70 –, die sich einmal wöchentlich zum Proben treffen. Pro Jahr haben wir so fünf bis sechs Auftritte. Wir sind auch freundschaftlich verbunden, unternehmen einmal im Jahr ein Teamevent oder treffen uns abends mal spontan.

Dein Musiktipp beim Jubiläumskonzert am 23. November im Staatstheater Cottbus?

„Phantom der Oper“ und „Fluch der Karibik“ bereiten mir besonders viel Freude.

Bitte gib‘ uns noch einen Tipp zu deinem Lieblingsort in der Stadt, den ein neuer Cottbuser oder eine neue Cottbuserin unbedingt kennenlernen sollte?

Ich würde sagen, Cottbus hat sich in den letzten Jahren generell herausgeputzt. Ich bin gern überall an der Spree oder auch im Puschkinpark.

Wir bedanken uns für das Gespräch. Das Interview führte Solveig Schaal.

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Erlebe Felix mit dem Blasorchester Cottbus am 23. November im Staatstheater Cottbus. Alle Infos & Tickets gibt es hier: 60 Jahre Blasorchester Cottbus e.V. im 50. Cottbuser Musikherbst

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