Namen: Anna-Lena Stück, Anja Beck & Annika Dubrau
Herkunft: Anna-Lena Stück aus Braunschweig, heute in Lübben | Anja Beck aus Spremberg, heute in Spremberg | Annika Dubrau aus Calau, heute in Forst
Berufliches Zuhause: IHK, HWK & Startup Lausitz
Status: Lausitzerinnen
Nachfolge sei das neue Gründen, proklamiert die IHK Cottbus. Damit Nachfolge gelingt, ist reichlich Vorarbeit nötig – von allen Seiten. Es braucht rechtzeitige Anbahnung, ein Match für Angebot und Nachfrage, Ausbalancieren von Risiken und Chancen sowie Begleitung mit Fingerspitzengefühl und Knowhow. Weil der Bedarf nicht vor Stadtgrenzen Halt macht, engagieren sich die Beteiligten Südbrandenburg-weit. Eine erfolgreiche Kollaboration in der Boomtown-Region Lausitz bildet das Trio aus Industrie- und Handelskammer (IHK), Handwerkskammer (HWK) und Startup Lausitz. Das gemeinsame Projekt der Kammern zur Förderung der Sensibilisierung für frühzeitige Unternehmensnachfolgeregelungen wird durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg (MWAE) und der Europäischen Union mittels Zuwendungen unterstützt. Welche Erfahrungswerte die Verantwortlichen bereits sammeln konnten, welche Rolle dabei die Chemie spielt und was Nachfolge-Interessierte beachten sollten, erfahren wir heute im Gespräch mit Anna-Lena Stück, Projektleiterin Nachfolge bei der IHK Cottbus, Anja Beck, Mitarbeiterin Unternehmensnachfolge bei der HWK Cottbus und Annika Dubrau von Startup Lausitz.
Wie groß ist aktuell der Bedarf bei Unternehmensnachfolgen und wie gestaltet sich die Suche nach geeigneten Kandidaten?
Anna-Lena Stück: Auf beinahe jeden zweiten Unternehmensinhaber kommt in den nächsten zehn Jahren das Thema Nachfolgeregelung zu – hier nehmen sich die Mitgliedsunternehmen der IHK und HWK nichts. Laut DIHK-Report bestehen die größten Herausforderungen im Mangel an passenden Nachfolgenden, aber auch an Angeboten. Das betrifft nahezu die Hälfte der Befragten auf beiden Seiten. Außerdem ist der Arbeitsmarkt für Arbeitnehmer häufig attraktiver und kalkulierbarer.
Anja Beck: Der Bedarf an Führungspersönlichkeiten, Machernsowie Menschen, die das Risiko nicht scheuen und ein gutetabliertes Unternehmen mit festem Kundenstamm übernehmen möchten ist groß. Das ist die Chance für junge, engagierte Menschen zur beruflichen Entfaltungsmöglichkeit im Handwerk. Deshalb lohnt es sich, die Unternehmensübergabe besonders in den Fokus des Gründungsgeschehens zu rücken.
Annika Dubrau: Daher kam es auch zu unserer Kooperation. Durch den intakten Austausch decken wir ein breiteres Spektrum an Service ab und können Interessierte besser vermitteln. Für uns steht zwar das Gründen im Vordergrund. Wir weisen aber gern darauf hin, dass es nicht immer eine komplett neue Idee braucht. Ein bestehender Mitarbeiter- und Kundenstamm beispielsweise birgt große Vorteile.
Wann sollten Unternehmer das Thema Nachfolge angehen und wie viel Vorlauf ist ratsam?
Anja Beck: Der Prozess sollte je nach Situation etwa 10 Jahre vor dem Rentenalter begonnen werden, also im Alter von etwa Mitte 50. Die Gespräche beginnen wir meist mit einer Sensibilisierung für das Thema, denn das Tagesgeschäft hält oftmals von solchen strategischen Überlegungen ab.
Anna-Lena Stück: Das hat auch einen steuerrechtlichen Hintergrund, da man ab 55 Jahren sein Unternehmen laut Steuerrecht begünstigt verkaufen kann. Auch Banken vergeben dann noch ungern Kredite, so dass es Planungsbedarf für nötige Investitionen gibt. Eine weitere Herausforderung besteht in der Analyse der Unternehmens-Attraktivität und Umsetzung entsprechender Maßnahmen, um für potenzielle Nachfolger interessant zu sein. Das braucht einen gewissen Vorlauf.
Wie kann man sich so einen Übergabe-Prozess vorstellen und wie intensiv ist eure Beratung?
Anja Beck: Ich habe noch keine Nachfolge begleitet, die identisch mit einer vorherigen war. Wir sprechen hier immer von einem individuellen Prozess und stimmen alle Schritte miteinander ab. Für viele ist es auch hilfreich, den vermeintlich großen Berg in kleinen Arbeitspaketen anzugehen. Wir geben dann Teilziele vor und halten diese nach. Dafür sind die Altinhaber dankbar. Zudem unterscheiden sich die Erfordernisse von HWK und IHK-Betrieben. Ein Großteil der Gewerke sind zulassungspflichtig. Damit ist für die Übernahme eines Handwerksbetriebs der Meisterbrief Voraussetzung oder eine adäquate anerkannte Ausbildung bzw. Studium. Was ggf. fehlt, kann mit passenden Kursen ergänzt oder nachgeprüft werden. Manchmal gibt es auch Ausnahmegenehmigungen, z.B. für Altgesellen. Dies prüft im Einzelfall die Handwerksrolle.
Anna-Lena Stück: Wir haben nicht ganz so starke Hürden, ein Jahr sollte die Übergabephase aber auch bei bester Eignung mindestens dauern.
Welche Rolle spielt Sympathie zwischen beiden Seiten?
Anja Beck: Wenn keine Sympathie da ist, kann Nachfolge schwer funktionieren. Wir empfehlen immer in einem ersten Gespräch abzustecken, ob die Chemie stimmt und die groben Vorstellungen in eine ähnliche Richtung gehen. Beide Seiten müssen in der Lage sein, intensiv zusammenzuarbeiten und viel Zeit und Vertrauen investieren.
Wie leicht fällt das Loslassen für Inhaber nach eurer Erfahrung?
Annika Dubrau: Die Fäden abzugeben, die man bisher gezogen hat, ist schon eine große Herausforderung. Nicht zu wissen, wie der andere das Geschäft wohl weiterführen wird, ist wohl eines der größten Hemmnisse.
Anja Beck: Viele Unternehmer hängen an ihrem Lebenswerk mit großem Herzblut. Wenn die Firma über Jahrzehnte der erste und letzte Tagesinhalt war, regen wir auch an darüber nachzudenken, was das Leben nach der Übergabe beinhalten könnte. Das sollte visualisiert werden, damit der Abschied leichter fällt. Manche Altinhaber gehen selbst nach der Übergabe noch im Betrieb ein und aus, einfach weil sie nichts anderes kennen.
Welche Erfolgsbeispiele für zurückliegende Übernahmen fallen euch ein, für die eure Zusammenarbeit hilfreich war?
Annika Dubrau: Wir durften schon einige Betriebsübernahmen begleiten, wo die Besonderheit darin bestand, ohne Meisterbrief zu gründen. Hier arbeiten wir dann mit den Kammern zusammen und besprechen die Möglichkeiten einer Altgesellenregelung.
Anna-Lena Stück: Das Beispiel Familienunternehmen passt hier gut. Übernahmen werden in diesem Bereich immer seltener, da die Eltern oft keine guten Unternehmer-Vorbilder waren und zu viel Stress und Ärger am Esstisch abluden. Dort, wo Familienübernahmen aktuell erfolgreich stattfinden, konnten die Eltern positive Assoziationen geschaffen, haben Wert auf Familienzeit gelegt und die Kinder optimal in die selbständige Tätigkeit einbezogen.
Die Kombination der Kompetenzen von HWK, IHK und Gründungsberatung ist also vielversprechend für den Übernahmeprozess. Hebt sich die Boomtown-Region Lausitz damit von Nachbarn ab?
Anja Beck: Das Förderprogramm für die frühzeitige Sensibilisierung von Unternehmensnachfolgen bezieht sich nur auf Brandenburg und die zu 100 % geförderte Beratung der Nachfolger wie Gründer ebenfalls. Das kann man schon als Standortfaktor werten.
Anna-Lena Stück: Im Vergleich zu Berlin oder Sachsen bekommen Interessierte bei uns zudem deutlich schneller Beratungstermine, ohne lange Wartezeiten.
Annika Dubrau: Das Förderprojekt „Gründen in Brandenburg“ Akronym: GiB, existiert tatsächlich nur im Land Brandenburg und macht es so einzigartig. Wer also mit einer komplett neuen Idee gründen möchte oder eine Unternehmensnachfolge anvisiert, kann sich gerne bei uns melden.
Zum Stichwort Standortfaktoren wüssten wir zu guter Letzt gern wieder eure Lieblingsorte in Cottbus. Was sollten sich Neu-Cottbuser:innen unbedingt ansehen?
Annika Dubrau: Cottbus hat im Ganzen viel zu bieten. Als Familie finden wir den Skaterpark im Puschkinpark oder auch die Boulderhalle spannend.
Anna-Lena Stück: Ob in der Mittagspause oder nach Feierabend – ein Spaziergang durch die Puschkinpromenade führt an vielen sehenswerten Villen vorbei.
Anja Beck: Ich mag besonders die grüne Innenstadt und das vielfältige kulinarische Angebot.
Wir bedanken uns für das Gespräch. Das Interview führte Solveig Schaal.
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Am Freitag heißt es möglicherweise „It’s a match“ dank unserer Mini-Unternehmensnachfolgebörse. Schau gern wieder hier vorbei und sichere dir die attraktivsten Angebote.
Nachfolgegründer:innen bauen ihr Business auf einer starken Basis auf: Produkte, Netzwerk, Kundenstamm, Lieferanten – alles direkt ab dem ersten Tag vorhanden. Das sorgt für Cashflow und spart Zeit, da die Gewinnzone in der Regel deutlich schneller erreicht wird als bei einer klassischen Neugründung. Gleichzeitig bietet die Nachfolge viel Raum für die Einbringung eigener Ideen und Möglichkeiten zur Entwicklung und Gestaltung des Business. Beinahe jeder zweite Unternehmer im Kammerbezirk von IHK und HWK zieht in naher Zukunft eine Unternehmensnachfolge in Betracht.
Am Dienstag, den 21.11.2023 von 15:00 bis 17:00 Uhr stellt die IHK Ostbrandenburg in einem Online-Seminar die Chancen und Risiken der Unternehmensnachfolge als eine spannende Option für deine Karriere und den Weg in die Selbstständigkeit vor. Anmeldungen sind unter folgendem Link bis zum 17.11.2023 möglich: https://event.cottbus.ihk.de/nachfolge-ist-das-neue-gruenden
Im IHK-NachfolgeClub – Die Kontaktplattform von IHK Cottbus & Co. vereinbarst du bei Bedarf einen Termin zum kostenfreien Erstgespräch.
Was der „Nachfolge-November“ dir außerdem zu bieten hat, erfährst du bei der IHK Cottbus: https://www.cottbus.ihk.de/nachfolge-november-brandenburg.html
Weitere Unterstützung beim Ankommen in der BOOMTOWN Cottbus erhältst du in einem kostenfreien persönlichen Termin als Video- oder Telefonkonferenz oder persönlich in Cottbus. Wir erfassen dabei deine relevanten Daten, besprechen deine persönlichen Wünsche und beantworten auch gleich Fragen zur BOOMTOWN, zu Jobs und auch den Standortfaktoren von der Kita bis zur Lieblingskneipe.
➡ diribo | Silvio Haase, Olaf Tonn
Im Zentrum steht die erste Nomenklatur für Sensorik und Messtechnik, die erstmals einen globalen Vergleich von Parametern und Produkten ermöglicht. Diribo matcht außerdem internationale Partnerschaften und Projekte.
➡ Cottbuser Brayton Prozess (CoBra) | Deutsches Zentrum für Luft-und Raumfahrt (DLR)
Die Versuchsanlage CoBra (Cottbuser Brayton Prozess) ist eine Wärmepumpe basierend auf dem linksläufigen Brayton-Kreisprozess, mit dem Ziel, CO2-neutrale Hochtemperaturwärme (> 250 °C) für den Einsatz in der Industrie zu erzeugen.
➡ Wankel SuperTec | Dr. Holger Hanisch
Durch die Integration von Wasserstoffmotoren in hybride Antriebssysteme entsteht ein leistungsstarkes Duo. H2-Motoren können in Kombination mit einem Elektromotor oder einer Batterie eingesetzt werden, um Effizienz und Reichweite zu verbessern.
➡ Toolbot | thingk.systems UG
Automatisiertes Verleihsystem für Elektrowerkzeuge. Toolbot leistet einen wertvollen Beitrag zu klimaneutralem Konsum. Gleichzeitig wird für jeden der Zugang zu Werkzeug in einer Auswahl und Qualität möglich, die durch Kauf unmöglich wäre.
➡ Gas-Grün GmbH | Marco Lepka
Dezentrale Methangas-Anlage nach dem Funktionsprinzip der bekannten Biogas-Produktion, nur in Containergröße. Zwei Containervarianten sind im Angebot: eine 8-Fuß-Variante für Einfamilienhäuser und eine 22-Fuß-Variante für den gewerblichen Einsatz.
Allumfassende Informationen für deinen Weg in die Selbständigkeit gibt die Wirtschaftsförderung Cottbus in diesem Artikel auf ihrer Webseite: Landesregierung startet die Gründungsoffensive Brandenburg (egc-cottbus.de)
Du wünschst dir Unterstützung beim Ankommen? Dann vereinbare einen kostenfreien persönlichen Termin als Video- oder Telefonkonferenz oder persönlich in Cottbus. Wir erfassen dabei deine relevanten Daten, besprechen deine persönlichen Wünsche und beantworten auch gleich Fragen zur BOOMTOWN, zu Jobs und auch den Standortfaktoren von der Kita bis zur Lieblingskneipe.
Name: René Schulze
Geburtsjahr, -ort: 1978 | Wolmirstedt
Berufliches Zuhause: Geschäftsführer Ölfreund & Ölwerk
Hobbies: Fitness, Motorrad, Hund u.v.m.
Status: Zuzügler
René Schulze ist erfolgreicher Gründer nicht nur einer, sondern bereits mehrerer erfolgreicher Unternehmen. Das tut seinem Erfindergeist keinen Abbruch – das nächste „große Ding“ ist schon in Arbeit. Vergleichbar mit Daniel Düsentrieb tüftelt er gemeinsam mit seinem Bruder Sven Schulze und einer Handvoll Mitarbeitern auf einem Vierseitenhof im Cottbuser Stadtteil Alt Schmellwitz an Maschinen, die international Absatz finden. Wir sprachen mit dem sportlichen Mittvierziger über die Qualitätsmerkmale von gutem Leinöl und womit sich Stammeshäuptlinge im Dschungel begeistern lassen. Wie es sich in der BOOMTOWN gründen und ankommen lässt, hat er uns ebenfalls verraten.
Herr Schulze, wie führte Ihr Weg Sie nach Cottbus und was hat Sie vom Hierbleiben überzeugt?
Aufgewachsen bin ich in Berlin und arbeitete lange Zeit beim Dänischen Bettenlager, heute Jysk. Zuletzt war ich dort im Vertrieb für Expansion zuständig. Ich lebte mit meiner Frau – die aus Cottbus stammt – bereits acht Jahre in Bonn, als wir bei einem Heimatbesuch das Hausangebot für unseren heutigen Vierseitenhof in Alt Schmellwitz entdeckten. Die Ölmühle lief da schon nebenberuflich aus einer Leidenschaft heraus. Bonn ist zwar eine schöne Stadt, so richtig angekommen fühlten wir uns dort allerdings nie. 2014 entschieden wir uns dann tatsächlich für den Umzug nach Cottbus. Ölfreund gründete ich damals mit wenig Druck, weil der Hauptjob noch da war.
Wie leicht oder schwer gestaltete sich das Ankommen?
Wir sind wirklich herzlich aufgenommen worden und mit unserem Angebot „in ein weiches Bett gefallen“. Der Verkauf unserer frisch gepressten Öle erfolgte allerdings hauptsächlich nach Westdeutschland. Hier und im Spreewald war die Konkurrenz schon groß. An Cottbus als Lebensmittelpunkt hätte ich damals zwar nicht zuerst gedacht, bin heute aber sehr zufrieden mit der Entscheidung.
Cottbus liegt im Herzen der Lausitz, die kulinarisch in enger Verbindung mit Leinöl steht. Als „Nationalgericht“ gelten Kartoffeln mit Quark und Leinöl. Leinöl liebt man oder man meidet es – in welchem Team sind Sie?
Als Berlin-Kultivierter kannte ich Kartoffeln und Quark lange nur mit Butter. Auf Leinöl brachte mich erst meine Frau. Heute mag ich es gern, zumal wir unser eigenes Öl frisch pressen und so auf Qualität und Geschmack Einfluss haben. Manche wissen es vielleicht nicht, aber Leinöl sollte nicht bitter schmecken. In diesem Falls ist es entweder überlagert oder zu heiß gepresst worden. Unser Leinöl wird erst auf Bestellung hergestellt und abgefüllt, schmeckt leicht nussig, so wie es sein sollte.
Das klingt nach reichlich Handarbeit. Wie bewerkstelligen Sie die?
Nachdem sich der Saatenpreis fast verdoppelt hat, die Energiepreise und auch der Mindestlohn gestiegen sind, ist der Aufwand tatsächlich eine Herausforderung. Zur Zeit beschäftigen wir zwei Mitarbeiter, die die Bestellungen bearbeiten. Täglich hält ein Paketdienstleister vor unserer Tür.
Nach Ölfreund haben Sie Ölwerk gegründet. Die beiden Unternehmen gehen nicht nur namentlich Hand in Hand. Welche Zusammenhänge gibt es noch?
Ölwerk ist aus dem eigenen Bedarf entstanden: die gängigen Ölpressen am Markt entsprachen nicht unseren Anforderungen. Ich wünschte mir eine Presse aus Edelstahl, die gab es bis dato nicht. Mit der Aussage, das würde nicht gehen, da Edelstahl im Vergleich zu Industriestahl nicht hart genug sei, wollte ich mich nicht zufrieden geben. Mit etwas Tüftelei und der Unterstützung durch meinen Bruder gründeten wir zuerst die Ölwerk UG und führen sie heute als GmbH mit drei Gesellschaftern. Eine Ölmühle aus medizinischem Edelstahl haben wir natürlich hinbekommen. Sie entspricht endlich unseren Vorstellungen, ist besonders gut zu reinigen, auch in der Spülmaschine. Nach erheblicher Entwicklungszeit bis hin zur Marktreife sowie Langzeittests stellten wir die Mühle auf unsere Webseite zum Verkauf. Dank des Knowhows meines Bruders in Suchmaschinenoptimierung und Social-Media-Marketing wurden wir von der weltweiten Nachfrage überrannt. Wir bekamen unter anderem Anfragen aus Korea, Thailand, Afrika, Kosmetikfirmen aus dem arabischen Raum wurden auf unsere Mühlen aufmerksam. Mittlerweile verzeichnen wir fast 1 Mio. Euro Jahresumsatz.
Sie scheinen ein gutes Gespür für den Marktbedarf zu haben. Was entwickeln Sie als nächstes?
Wir waren viel auf Messen, unter anderem im Senegal oder in Dubai. Es kamen tatsächlich Stammeshäuptlinge auf uns zu, die nach Möglichkeiten der Ölherstellung im Dschungel gesucht haben. Das brachte uns auf eine Idee. Für die nächsten drei Jahre unterstützt uns daher das Förderprogramm „Unternehmen Revier“ bei der Entwicklung eines autarken Energiecontainers. Damit soll ortsunabhängig Energie erzeugt werden, um eine autarke Ölpresseinheit zu betreiben. Der so erzeugte Strom könnte auch für das Betreiben von Brunnen und die Versorgung bisher nicht erschlossener Gebiete im globalen Süden dienen. Entlegene Regionen auf der ganzen Welt könnten damit Öl und Energie aus eigener Herstellung gewinnen. Als „Transporthülle“ dienen Überseecontainer, die weltweit schnell verschickbar sind. Die Ölpresseinheit wird durch eine integrierte PV-Anlage und einen Energiespeicher betrieben. Bei Bedarf kann überschüssiges Öl über den integrierten Pflanzenöl-Generator in Energie umgewandelt werden. Pressrückstände dienen als Tierfutter, wodurch alle Produktionskomponenten komplett verarbeitet werden und keinerlei Müll entsteht. Dazu erfolgt die Produktion dort, wo Ölsaaten produziert werden und die Wertschöpfung bleibt vor Ort. Aktuell konzentrieren wir uns auf die Entwicklung der Maschinen, die in den Container sollen, u.a. eine Nussmusmaschine und eine Pelletsmaschine. Diese Maschinen könnten dann auch unabhängig von dem Container zum Einsatzsatz kommen. Voraussichtlich Ende 2025 wird ein Interessent aus Namibia unseren ersten Container erhalten.
Falls neben solchen beeindruckenden Entwicklungen noch Zeit bleibt – welchen Ort in Cottbus besuchen Sie besonders gern und würden ihn neuen Cottbuser:innen empfehlen?
Ein sommerlicher Abend auf dem Altmarkt lohnt sich immer – hier hat mich meine Frau von Cottbus überzeugt. Der Branitzer Park ist natürlich auch einer meiner Favoriten.
Wir bedanken uns für das Gespräch. Das Interview führte Solveig Schaal.
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Über die Produkte und Maschinen der „Hidden Champions“ Ölfreund und Ölwerk kann man sich auf den jeweiligen Webseiten informieren.
Du möchtest die Zukunft mit René Schulze in einem seiner Unternehmen mitgestalten? Aktuell sucht er neue Mitarbeiter in den Bereichen Sekretariat, Webseiten-Management mit Schwerpunkt Social Media sowie eine Teilzeitkraft zur Unterstützung von Ölmühle und Versand. Bei Interesse melde dich gern mit deinem Lebenslauf, einem Motivationsschreiben und deinen Gehaltsvorstellungen per Mail: info(at)oelwerk.com
Wer ein Unternehmen gründen oder seine bestehenden Angebote verändern oder erweitern will, kann sich in der Boomtown-Region Lausitz allumfassend beraten lassen. Die Angebote reichen von Workshops über Netzwerk- und Infoveranstaltungen bis hin zu Investorenpitches.
Die Cottbuser Unterstützer auf deinem Gründungsweg stellen wir heute kurz vor:
➡ BTU Gründungsservice: kostenlose Beratung für Studierende, Mitarbeitende und Alumni sowie Zugang zu Förderprogrammen.
➡ BTU Startup Community: kostenlose Events, Informationen und Netzwerkmöglichkeiten für nationale und internationale Studierende und Beschäftige.
Kommende Veranstaltungen:
Gründer*innen Stammtisch im Oktober | Zum Austausch und Vernetzen mit anderen Gründungsteams, Gründungsinteressierten, gestandenen Entrepreneur*innen und erfolgreichen Unternehmer*innen.
24.10.2023 | 20:00 - 23:00 Uhr | Ort: Die Unbelehr-Bar
Mission Gründung: Dein Raketenstart/ Von der Idee zum Erfolg: So gelingen Gründung und Unternehmensnachfolge
02.11.2023 | 15:30 - 19:00 Uhr | Ort: STARTBLOCK B2, Siemens-Halske-Ring 2, 03046 Cottbus
Kostenlose Beratung für jede Geschäftsidee (gewerblicher Kontext) mit Zugang zu Anschubfinanzierung. Partner des Gründerökosystem Lausitz, das alle Angebote der Region vereint.
Angeboten werden Beratungstermine, Crashkurse, Workshops und Camps. Melde dich gern online persönlich an.
Du möchtest einen Prototyp entwickeln? Mittels 3D-Druckern, Lasercuttern und spezieller Software kannst du dein Projekt greifbar machen. Das COLab unterstützt dich in der Weiterentwicklung deiner Idee und schult in regelmäßigen Workshops deine Gründungskompetenz. Das COLab als offene Werkstatt ist die zentrale Ideenschmiede in der Region und kann von allen BTU-Angehörigen, aber auch Bürger:innen und Unternehmer:innen genutzt werden, um gemeinsam die Innovationskraft der Lausitz zu stärken.
Kommende Veranstaltungen:
Laserworkshop: Verpackung & Labelling (für Gründer:innen) Teil II 10.10.
17.10.2023 | 17:00 - 20:00 Uhr | Ort: STARTBLOCK B2, Siemens-Halske-Ring 2, 03046 Cottbus
Ihr seid ein junges Startup oder ein eingesessenes Unternehmen und sucht nach neuen Möglichkeiten für individuelles Verpackungsdesign und -labelling? In diesem Workshop helfen wir euch bei der Umsetzung verschiedenster Ideen für beispielsweise Visitenkarten, Labels, Verpackungsdesign etc.
open.COLab.day. – Come in and try out! (jeden Mittwoch)
25.10.2023 | 13:00 - 18:00 Uhr | Ort: STARTBLOCK B2, Siemens-Halske-Ring 2, 03046 Cottbus
Besuch' uns jeden Mittwoch im Startblock B2 am Zentralcampus, ganz spontan und ohne Anmeldung!
Am Mittwoch lernst du einen erfolgreichen Erfinder kennen, der seine beindruckenden Maschinen & Produkte von einem Cottbuser Vierseitenhof in die ganze Welt verschickt. Am Freitag stellen wir weitere Daniel(a) Düsentriebs aus der Boomtown ins Rampenlicht, von deren erstaunlichen Erfindungen du bisher vielleicht noch nichts gehört hast.
Die rund 150 Filme des diesjährigen Festivalprogramms dürften für jeden Geschmack und jede Zielgruppe ein paar Highlights bereithalten. Leidenschaftliche Cineasten beziehen die sechs Tage langfristig in ihre Urlaubsplanung ein und dürften dennoch nur einen Bruchteil des Angebotes in Augenschein nehmen können. Spielorte des FFC sind das Staatstheater Cottbus, Stadthalle Cottbus (Festivalzentrum), Filmtheater Weltspiegel, Kammerbühne, Glad-House und Obenkino sowie das Cottbuser Raumflugplanetarium.
Für einen besseren Überblick wird das Programm in 17 Sektionen unterteilt, unter denen es sowohl alte Bekannte als auch Prämieren gibt. Wir picken fünf Sektionen heraus und stellen sie dir kurz vor – zum neugierig machen und Kino-Lust anregen.
➡ Der Wettbewerb Spielfilm bringt zwölf Filme aus 19 (Ko)Produktionsländern auf die Leinwand: von einer finnischen Frauen-Liebesgeschichte, über einen abgedrehten Kung Fu Film aus Estland und einem postapokalyptischem Zombiefilm aus Mazedonien.
➡ Kids im Kino: Phantastische Abenteuer und Geschichten für Kids zwischen drei und zwölf Jahren. Alle Filme laufen in der Originalsprache & werden für euch live ins Deutsche übersetzt, Kopfhörer gibt's an der Kinokasse. Der Märchenfilm am Sonntag ist auf Deutsch.
➡ Spectrum: Alles außer – gewöhnlich. Tour de Force zwischen Geschichtsreflexion und Alltagsgroteske, Künstler-WG und Computer-Nerds, durchgedrehter Comedy und krassem Horrorfilm.
➡ Ecoeast: Wie verändert der Mensch die Landschaft und wie die Landschaft den Menschen? Wie geht Osteuropa mit dem Klimawandel um? Welche Wechselwirkungen gibt es zwischen Natur und Mensch, welche zwischen Ökologie und Wirtschaft?
➡ Hits: In ihren Produktionsländern konkurrieren mittel- und osteuropäische Produktionen oft erfolgreich mit Marvel, Disney & Co um die Gunst der Zuschauer*innen. Mit ihrem spezifischen Humor, mit ihren Anspielungen auf regionale Mentalitäten, politische Kultur und Geschichte treffen sie den Nerv ihres Publikums.
Diese und Infos zu den weiteren 12 Sektionen findest du auf der Seite des FFC: Sektionen - FilmFestival Cottbus - Festivals des osteuropäischen Films. Wir freuen uns, dich im November im BOOMTOWN-Kino zu treffen!
Name: Andreas Stein
Geburtsjahr: 1974 | Oschatz
Berufliches Zuhause: CEO pool production GmbH/ FFC-Manager
Hobbies: Lesen, Kino(!), Kunst, Theater und Sport (aktiv und passiv)
Status: Nomade/ Lausitzer/ Zuzügler
Andreas Stein ist Teil der Geschäftsführung der „Agentur für Aufmerksamkeit“ Pool Production und Veranstalter des FilmFestival Cottbus. Die weite (osteuropäische) Welt bringen er und sein Team seit 2001 Jahr für Jahr für eine Woche auf die Cottbuser Leinwände und in beinahe jede Lokalität der Stadt. Ein gehörige Portion Osteuropa trägt er dabei seit Kindheitstagen selbst im Herzen. Wie den gebürtigen Sachsen sein jugendliches „Nomadenleben“ geprägt hat und warum gerade Cottbus den Heimat-Status verdient, erfahren wir im Interview mit dem 49-jährigen. Außerdem gibt er einen spannenden Einblick in das diesjährige Filmfestival und verrät seine persönlichen Highlights.
33 Jahre gibt es das FFC schon in Cottbus – du mischst mittlerweile im 19. Festivaljahr mit. Was begeistert dich daran schon so lange und immer wieder aufs Neue?
Das FFC ist für mich Freude und Leidenschaft, Spannung und Humor, Neues und Bekanntes, Miteinander statt Gegeneinander, Geselligkeit und Weltoffenheit und eine der allerschönsten Seiten meiner Stadt Cottbus. Ich liebe das Festival innig und würde gern auch die 50. Ausgabe noch betreuen – rein rechnerisch wäre das möglich vor Renteneintritt. Das FilmFestival Cottbus ist eines der positiven Themen, die bundesweit und sogar über Deutschlands Grenzen hinaus mit Cottbus assoziiert werden. Unser Koproduktionsmarkt connecting cottbus einer der ältesten und erfolgreichsten Märkte Europas und ein echter Motor für die Filmwirtschaft. Das alles macht uns als Festival umso bedeutsamer für das Image der Region. Aber in erster Linie wollen wir natürlich ein Festival für die Region sein. Und genau das macht am Ende die Faszination FFC für mich aus, zu sehen, wie sehr die Menschen sich schon Wochen vorher auf das Festival freuen und die Emotionen zu erleben, mit denen sie die Kinosäle verlassen.
Nimm uns doch einmal mit auf die Reise in deine Vergangenheit und wie du überhaupt beim Filmfestival angekommen bist!
Aufgrund des Berufes meines Vaters sind wir sehr früh schon sehr oft umgezogen, etwa alle 2 bis 3 Jahre. An meine Geburtsstadt erinnere ich mich überhaupt nicht, habe dort nur ein paar Monate meines jungen Lebens verbracht. Über Rostock ging es dann für ein paar Jahre nach Moskau. Eingeschult wurde ich wieder in Rostock, zog dann aber noch in der 1. Klasse nach Dresden um. Zur 4. Klasse kamen wir nach Cottbus, wo ich übrigens – was für ein kurioser Zufall – die gleiche Schule wie meine heutige Geschäftspartnerin Doreen Goethe besuchte. Ab der 7. Klasse ging es in Senftenberg weiter. Für die Berufsschule und später das Studium an der BTU zog es mich dann wieder nach Cottbus. Seitdem lebe ich hier und fühle mich pudelwohl. Wenn ich über Heimat spreche, dann spreche ich über Cottbus. Zur Pool Production GmbH und damit zum FilmFestival Cottbus kam ich tatsächlich über einige Umwege und über die Empfehlung eines guten Freundes. Rückblickend würde ich behaupten, dass es Liebe auf den ersten Blick war. Wir haben uns beide nicht gesucht und doch sofort gefunden.
Das Festival bringt jedes Jahr für ein paar Tage Osteuropäische Kultur nach Cottbus – wie sehr genießt du das?
Die Arbeit am und mit dem Festival bereitet mir sehr großen Spaß und ich verbinde das Festival immer mit dem Wort Leidenschaft. Eine Leidenschaft, die all meine Kolleginnen und Kollegen mit mir teilen. Das ist auch enorm wichtig, sonst hätten wir uns niemals zum weltweit führenden Festival für den mittelost- und osteuropäischen Film entwickeln können. Die Internationalität, die Cottbus für eine Woche im November prägt, die Weltoffenheit und Gastfreundschaft, die uns als Stadt Cottbus so gut zu Gesicht steht, die spannenden Filme, die man in Deutschland häufig nur hier bei uns zu sehen bekommt, die Freude in den Gesichtern unserer Besucher, von ganz jung bis etwas reifer, die Gespräche mit den Filmschaffenden aus aller Welt, die Cottbus plötzlich viel positiver empfinden als der Ruf, der unserer Stadt voraus eilt – all das macht das Festival aus, all das ist Genuss pur für mich. Meine Liebe für das Kino und ein Hauch von osteuropäischer Seele tragen sicher auch zu diesem Genuss bei. Das Festival ist aus meiner Sicht einer der bedeutendsten Botschafter für unsere Region. Genauso wie die anderen Veranstaltungen, die unser Team gemeinsam mit Doreen Goethe und mir alljährlich auf die Beine stellt, wie die Nacht der kreativen Köpfe oder das Gartenfestival Schloss und Park Branitz. Auch ich sehe mich als Botschafter, wenn ich unterwegs bin, nicht nur für das Festival, sondern vor allem auch für die Stadt Cottbus, die so schön und vielseitig ist, in der öffentlichen und medialen Wahrnehmung leider aber häufig nur als grau, verstaubt und rechts wahrgenommen wird. Und auch wenn es immer ein Stück Wahrheit an Klischees gibt, hat unsere Stadt dieses Image ganz sicher nicht verdient.
Viele wissen es vielleicht noch gar nicht: Seit 2021 veranstaltet ihr zusätzlich das jährliche Jüdische Filmfestival Berlin und Brandenburg. War das als Ausbruch aus der Routine gedacht?
Naja, ich würde nicht behaupten, dass wir an Langeweile gelitten haben. Hier kam eins zum anderen. Ich suchte nach Möglichkeiten, das FFC unterjährig noch besser in die Breite zu tragen und überregional zu positionieren. Daraus entwickelte sich zunächst das Projekt 5x4 – Brandenburger Festivalkino, unter deren Dach und angebunden an unser FFC sich die vier größeren Filmfestivals aus dem Land Brandenburg zu gemeinsamen Programmaktivitäten zusammenschlossen und brandenburgisches Festivalkino in anderen Bundesländern präsentierte. Kurz darauf bat mich zunächst die brandenburgische Landesregierung und dann die Direktorin des Jüdischen Filmfestival Berlin und Brandenburg das JFBB zu übernehmen. Natürlich hatte ich anfangs ein wenig die Befürchtung, dass wir dem inhaltlichen Thema und auch der Festivalorganisation in Städten wie Berlin und Potsdam nicht gewachsen sein könnten, doch zusammen mit meinem Team haben wir die Herausforderung gemäß dem Motto - wer nichts wagt, der nicht gewinnt - angenommen. Nach drei JFBB-Jahren und mit einigen Berg- und Talfahrten haben wir das Jüdische Filmfestival in diesen beiden Städten etabliert und uns international positioniert. Das FFC profitiert auch davon, weil sich beide Festivals inhaltlich befruchten und weil die neuen Netzwerke ihm ebenfalls zugutekommen.
Welche Neuerungen erwarten uns bei der diesjährigen Ausgabe des Osteuropäischen Filmfestivals vom 7.-12. November?
Erstmal haben wir das Programmheft in ein Taschenformat gebracht, weil es handlicher ist als unser - zweifellos sehr schönes - FestivalMagazin in den vergangenen Jahren. Zudem ordnen wir jetzt allen Filmen zwei bis drei Schlagwörter zu, damit sich unser Publikum besser orientieren kann. Neu ist auch, dass wir alle Kinos die komplette Festivalwoche über bespielen. Die Preisverleihung mit anschließender Party gibt’s künftig im Bunten Bahnhof. Inhaltlich beschäftigen wir uns traditionell mit dem Besten aus Osteuropa in unseren drei Wettbewerben Spielfilm, Kurzfilm und Jugendfilm. Darüber hinaus widmen wir uns der Ukraine, nicht nur, weil das Land von Russland angegriffen wurde, sondern weil sich dort eine unglaublich spannende Filmlandschaft entwickelt hat. Außerdem geht unser Blick in diesem Jahr nach Kasachstan und wir beschäftigen uns mit Antiziganismus sowie mit den Aufständen in ehemals sozialistischen Ländern und den Fragen, was sie damals bewegt haben und wie sie heute reflektiert werden. Unser Programm haben wir in diesem Jahr ein wenig auf „nur“ 150 Filme reduziert und denken, dass wir dem Publikum mit der etwas übersichtlicheren Auswahl und mit der Tatsache, dass in diesem Jahr erstmalig fast jedes Filmprogramm wiederholt wird, entgegenkommen. Ich möchte alle herzlich einladen vom 7. bis 12. November das 33. FFC zu besuchen. Unser Programmdirektor Bernd Buder, dessen Expertise ich blind vertraue, hat mir versichert, dass unser Filmprogramm so vielfältig ist wie noch nie ist und wir vom leisen Psychodrama über schrille Komödien bis zum Science-Fiction-Thriller und Kung Fu-Streifen jede Menge herausragende Filme präsentieren werden.
Welches war der letzte Kinofilm, den du geschaut hast und welchen Beitrag kannst du diese Jahr beim Festival besonders empfehlen?
Meine letzten Filme waren „Wochenendrebellen“ im Kino und „The Whale“ bei Netflix. Zwei Filme, die mich tief beeindruckt und sehr beschäftigt haben.
Beim Festival kann und möchte ich keinen Film herausheben. Wir haben ein wirklich sehr vielfältiges Programm, allein schon in den Wettbewerben, und es wird für jeden Geschmack etwas dabei sein. Cottbuserinnen und Cottbuser dürfen sich ganz besonders auf die Erstausstrahlung des neuen Polizeiruf 110 „Cottbus“ freuen und auch auf die Premiere der „Zauberflöte“ aus der Märchenreihe „Sechs auf einen Streich“.
Verrätst du uns abschließend noch deinen Lieblingsort in Cottbus?
Auf meinen Laufrunden weiß ich besonders die innenstadtnahe Natur am Spreeufer zu schätzen, meine persönliche Ladestation und eine Oase der Ruhe zu jeder Tages- und Jahreszeit. Mit dem FC Energie Cottbus als „Heimatverein“ ist das Stadion der Freundschaft – ich bin Vereinsmitglied seit vielen Jahren – natürlich auch mein place to be.
Wir bedanken uns für das Gespräch, aufgezeichnet von Solveig Schaal.
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Alle Infos zum 33. FFC vom 7.-12. November findest du auf der Webseite www.filmfestivalcottbus.de.
Für die Unterstützung beim FilmFestival Cottbus sucht pool production immer Aushilfskräfte. Bei Interesse einfach Kontakt über die Webseite aufnehmen: https://www.pool-production.de/jobs.html
Das FilmFestival Cottbus ist eines der weltweit führenden Festivals, wenn es um das aktuelle Filmschaffen in Mittel- und Osteuropa geht. Vom 7. bis 12. November 2023 findet es bereits zum 33. Mal statt. Geboten werden wieder drei Wettbewerbe und rund 150 Filme aus 40 Produktionsländern. Sechs Tage erlebst du die bunte, melodramatische, spannende, schrille, verrückte, experimentelle und humorvolle Welt des osteuropäischen Kinos: vom amüsanten Genderrollentausch aus Georgien über einen polnischen Zombiefilm, esthnischen KungFu-Streifen bis hin zur Coming Out-Geschichte aus der Ukraine.
Viele Filme feiern in Cottbus ihre deutsche oder sogar weltweit erste Aufführung. Nach fast jedem Film gibt es spannende Gespräche mit den anwesenden Regisseur*innen, Produzent*innen und Schauspieler*innen – internationales Kino zum Anfassen! Alle Filme laufen in der Originalsprache mit englischen Untertiteln und werden simultan ins Deutsche übersetzt. Dafür gibt es auf Wunsch kostenfreie Kopfhörer. Mit dem Originalton fühlst du ein noch authentischeres Filmerlebnis.
Während der Festivalwoche erstrahlt Cottbus vielerorts in blauem Licht. Die Spielstätten verbinden blaue Filmstreifen als Bodenmarkierungen und leiten so bis zu 20.000 Gäste durch die Stadt.
Du bist dabei und findest es so schön hier, dass du bleiben willst? Wir beraten und helfen beim Ankommen: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Oder du nutzt die Sondersprechzeiten im Welcome Center in der Berliner Straße 157, gegenüber vom roten Rathaus: vom 8.-10. November beraten wir dort persönlich von 8-16 Uhr. Terminabstimmung & Beratung in deiner Sprache unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Quelle: filmfestivalcottbus.de
Jede Woche hunderte neue Jobangebote veröffentlicht die Agentur für Arbeit allein für die Stadt Cottbus. Rosige Aussichten für Arbeitnehmer, beruflich im Zentrum der Zukunftsregion Lausitz anzukommen.
Alle Jobs in der Boomtown Cottbus haben wir unter folgendem link für dich zusammengefiltert: https://www.arbeitsagentur.de/jobsuche/suche?angebotsart=1&wo=Cottbus&umkreis=0&veroeffentlichtseit=7&id=15861-41961313-105-S
Allein in den vergangenen 7 Tagen sind 311 neue Angebote dazugekommen (Stand 6.10.)
➡ davon ab sofort: 245
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Name: Constance Huras
Geburtsjahr: 1980 | Guben (Wilhelm-Pieck-Stadt)
Berufliches Zuhause: Projektleitung Zukunftsteam Lausitz / Agentur für Arbeit
Hobbies: Kochen, Familie, Hund, Lesen
Status: Zurückgekehrte
Constance Huras ist eine Frau vieler Worte. Sie leitet das Zukunftsteam Lausitz der Agentur für Arbeit. Diese bundesländerübergreifende Einheit will ihren Beitrag zur erfolgreichen Transformation der Boomtown-Region Lausitz leisten. Mit einem offenen Lächeln und ihrer fröhlichen Art legt sie eine überzeugende Erscheinung an den Tag, die als Türöffner zum Einsatz kommt. Wir befragten Constance zu ihrem Werdegang, der Zeit im Münchner Exil und was ihr Team für die Zukunftsausrichtung einer Region mitten im Strukturwandel bewegt.
Von Peitz nach München und wieder zurück in die Lausitz – 600 km in eine Richtung trennen die Orte deiner Vergangenheit und Gegenwart. Erzähl‘ uns bitte, welche Erfahrungen du mit dem Wegzug aus der Heimat und deiner Rückkehr verbindest.
Meine Kindheit und Jugend habe ich in Peitz verbracht. Nach dem Abitur im Jahr 2000 zog ich nach München für eine Ausbildung zur Bankkauffrau. Zu dieser Zeit waren die Chancen für eine berufliche Entwicklung in der Heimat eher überschaubar. Das Kennenlernen anderer Menschen und ihrer Kultur, auf eigenen Beinen zu stehen und mich neu zurecht zu finden, hat mir sehr gut getan. Insgesamt verbrachte ich vier Jahre in München, fand nach der Lehre dort noch meinen Berufseinstieg.
Dann hat mich die Heimat im Herzen gerufen und außerdem wollte ich gern noch studieren. Durch einen amüsanten Zufall bin ich auf den damaligen FH-Studiengang Soziale Arbeit in Senftenberg gestoßen und habe mich direkt angesprochen gefühlt. Zum Glück konnte ich Heimat und Weiterentwicklung so unter einen Hut bringen. Direkt nach dem Studium fing ich dann bei der Agentur für Arbeit in Cottbus an.
Wie hast du den Weg zum Zukunftsteam Lausitz gefunden?
Bei der Agentur für Arbeit konnte ich bis jetzt etliche Stationen durchlaufen: Von der Berufsberatung, über den Arbeitgeberservice, zur Arbeitnehmerberatung, dann war ich im Fallmanagement und zuletzt als Teamleitung im Jobcenter tätig. Mich reizte dann ein Perspektivwechsel und ich bewarb mich intern auf die Ausschreibung für die Projektleitung des Zukunftsteams, die ich seit Mai 2023 übernommen habe.
Wie lange gibt es das Zukunftsteam Lausitz schon und wofür steht ihr?
Diese Kooperation der Agenturen für Arbeit Cottbus und Bautzen besteht schon seit Anfang 2022. Stark macht uns, dass wir Kompetenzen vereinen und Ressourcen über Bundesländer und Arbeitsagenturen hinweg bündeln. Die Lausitz steckt mitten im Strukturwandel und wir wollen mit dem Zukunftsteam unseren Beitrag zur erfolgreichen Transformation der Lausitz leisten. Wir sind Teil der Region, wissen was vor Ort geschieht, kennen die Menschen und Unternehmen.
Das alles klingt nach einer regional ziemlich ausgedehnten Spielwiese – wie bekommst du die Themen zeit- und entfernungsmäßig überein?
Manchmal hilft es, einfach zu machen und in Lösungen zu denken; sich bei Hürden auch mal Luft zu machen. Außerdem glaube ich an den Erfolg meines eher kooperativen Führungsstils. Daher suche ich intern und extern stets Verbündete für die gemeinsamen Ziele. Mein Team bestehend aus 21 Leuten unterstützt mich tatkräftig in Ostsachsen und Südbrandenburg. Die Zusammenarbeit läuft überwiegend digital, wir treffen uns alle drei Monate persönlich.
Von welchem Ort aus arbeitest du überwiegend?
Mein Anker ist in Cottbus, aber als kleine Zentrale des Zukunftsteams betrachte ich unser Büro in Senftenberg. Das nutzen wir auch als Eventlokalität, wie für den Tag der offenen Tür am morgigen Donnerstag, 5. Oktober. In Senftenberg bin ich je nach Terminlage 1-3 Mal die Monat. Ich mag diese Wechsel gern, ich bin oft unterwegs, kann mobil arbeiten, kreativ sein und bin flexibel im Denken und Handeln.
Womit überzeugt dich die Agentur für Arbeit als Arbeitgeber schon über einen so langen Zeitraum?
Zu Beginn habe ich es vor allem als sicheren Job gesehen. Heute schätze ich besonders, dass ich Themen mutig angehen und auch mal scheitern kann, aber immer mit der Option nach zu justieren. Ich bezeichne mich selbst als innovative Positiv-Denkerin mit dem Herz auf der Zunge und finde, man sollte sich selbst nicht zu ernst nehmen. Auch bei der Arbeit ist Humor wichtig.
Welche Erfolgsfaktoren machen das Zukunftsteam Lausitz für dich aus?
Der Strukturwandel wird durch uns begleitet wie in einem Marathon – man kann hier so bald noch keinen Pokal in der Hand halten. Daher sind wir vor allem als Berater und Willkommensheißer unterwegs. Wir transportieren Botschaften und ein Image für unsere Heimat. Hier entwickeln sich tolle und positive Dinge, die zur schönen Landschaft noch dazukommen. Darüber müssen wir sprechen. Dabei verstehe ich mich vor allem als Netzwerkerin. Netzwerkarbeit in verschiedensten Arbeitsgruppen macht ungefähr 70 % meiner Arbeitszeit aus.
Was werden eure nächsten Meilensteine für den Langstreckenlauf sein?
Wir präsentieren uns verschiedentlich zu kleinen und großen Gegebenheiten – diese Woche waren wir schon bei der Landesvertretung in den Berliner Ministergärten, haben morgen unseren Tag der offenen Tür und als nächstes Highlight die iBOB (Interaktive Berufsorientierungs- und Ausbildungsbörse) am 18. November.
Und zu guter Letzt möchten wir wieder wissen, welchen Lieblingsort du neuen Cottbuser:innen nahelegen würdest?
Liebe geht ja durch den Magen, daher empfehle ich meinen Lieblingsdöner. ? Den wohl besten Döner der Stadt bekommt man mit Blick auf den Spremberger Turm – wenn einem dort beim Essen noch die Sonne ins Gesicht scheint, kann man nur glücklich sein.
Wir bedanken uns für das Gespräch. Das Interview führte Solveig Schaal.
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Am morgigen Donnerstag, 5. Oktober, lernst du das Zukunftsteam und dessen Arbeit gern beim Tag der offenen Tür in Senftenberg kennen. Alle Infos hier: Zukunftsteam Lausitz | Agentur für Arbeit Cottbus (arbeitsagentur.de)